Die von Konsumenten und Industrie lang erwartete Teil-Legalisierung von Cannabis ist in Kraft. Am Abend des Ostersonntag versammelten sich etwa 1.500 bis 2.500 Menschen, um die neue Freiheit zu zelebrieren, indem sie Joints anzündeten und zu Reggae-Musik tanzten. Um Mitternacht vernebelte eine dicke weiße Rauchwolke beinahe die Sicht auf das Wahrzeichen Berlins, als gemeinsam die ersten legalen Joints nach fast hundert Jahren Prohibition angezündet und geraucht wurden.
Gemäß den neuen Regelungen dürfen volljährige Personen nun bis zu 25 Gramm Cannabis bei sich tragen und die Droge auch zu Hause anbauen. Der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen und der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis zu Hause sind erlaubt. Allerdings gibt es Einschränkungen für den Konsum in der Öffentlichkeit, insbesondere in der Nähe von Orten, die von Kindern und Jugendlichen frequentiert werden und in Fussgängerzonen.
Verstöße gegen die neuen Regelungen können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden, und der Handel mit Cannabis bleibt außerhalb von speziellen Vereinen strafbar. Besonders strenge Strafen drohen bei der Weitergabe an Minderjährige.
Die Versammlung verlief ohne Zwischenfälle, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich – den anwesenden Ordnungskräften wurde jedenfalls keine zusätzliche Arbeit bereitet. Bewegte Bilder der Veranstaltung kann man sich unter anderem hier ansehen.